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Streng geregelt

Sachliche Informationen rund um den Pflanzenschutz im Apfelanbau

Der Apfelanbau hängt von den Launen der Natur und des Wetters ab. Insbesondere die klimatischen Bedingungen beeinflussen nämlich die Verbreitung von Schädlingen und Krankheiten. Im professionellen Anbau, der die Existenz vieler Bauernfamilien im Vinschgau sichert, ist der Einsatz von Pflanzenschutzmittel eine notwendige Maßnahme. Denn die Bauern müssen ihre Pflanzen schützen und Ernteausfälle vermeiden.

Welche Pflanzenschutzmittel sind zugelassen?

Pflanzenschutzmittel müssen Schädlinge und Krankheiten wirksam bekämpfen, ohne die Kulturpflanzen zu beeinträchtigen. Und sie dürfen bei sachgemäßer Anwendung keine negativen Auswirkungen auf Mensch, Tier und Umwelt haben. Im Obstbau werden ausschließlich Pflanzenschutzmittel verwendet, die wissenschaftlich geprüft und behördlich zugelassen sind. In der EU werden die Mittel nur dann genehmigt, wenn es im Gebiet schädlingsbedingt einen tatsächlichen Bedarf gibt.
 
 
 
 

Werden innerhalb der EU dieselben Pflanzenschutzmittel verwendet?

Da sich die klimatischen Bedingungen und damit das Vorkommen von Schädlingen und Krankheiten in den Regionen unterscheiden, gibt es auch unterschiedliche Anforderungen an den Pflanzenschutz. Für die Zulassung von Pflanzenschutzmitteln wird Europa in die drei Zonen Nord, Zentral und Süd eingeteilt. Jeder Staat entscheidet unabhängig über die nationale Zulassung. Dabei berücksichtigt er die staatlichen landwirtschaftlichen und ökologischen Besonderheiten. Aus diesem Grund sind in Italien andere Mittel zugelassen als z.B. in Deutschland.
 
 
 
 

Weniger ist Mehr

Zahlreiche Vorschriften reduzieren in Südtirol den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln auf ein Minimum. So wenig wie möglich, lautet die Devise im Vinschger Obstanbau. Die Bauern setzen Pflanzenschutzmittel nur dann ein, wenn es wirklich notwendig ist und andernfalls erhebliche Schäden an Früchten oder Bäumen zu erwarten sind. Darüber hinaus gelten in Südtirol zusätzliche gesetzliche Vorschriften, die das Ausbringen von Pflanzenschutzmitteln in der Nähe von öffentlichen Flächen und bewohnten Gebieten regeln. Ein sparsamer Umgang mit Pflanzenschutzmitteln liegt im ureigenen Interesse der Bauern, da der Einsatz mit erheblichen Kosten und hohem Zeitaufwand verbunden ist. Zudem wollen sie den Konsumenten ein gesundes Produkt liefern und die Umwelt nicht belasten.
 
 
 
 
 
1988
wurde der integrierte Obstanbau (AGRIOS) in Südtirol eingeführt.
18%
der Obstbauern im Vinschgau arbeiten nach den Richtlinien des biologischen Anbaus.
90%
der Schutzbehandlungen dienen zur Bekämpfung von Pilzkrankheiten.

Strenge Richtlinien im integrierten Anbau

Im Vinschgau arbeiten 82% der Obstbauern nach den Richtlinien des integrierten Anbaus der AGRIOS, welche die naturnahe und nachhaltige Landwirtschaft fördert. Im Bereich Pflanzenschutz wird auf das Gleichgewicht zwischen Nützlingen und Schädlingen geachtet. Der Einsatz von biologischen und chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln ist die letzte Wahl und unterliegt strengen Vorgaben. Es werden möglichst nur Mittel verwendet, welche Nützlinge und andere Tierarten schonen, die Umwelt wenig belasten und kaum Rückstände hinterlassen. Damit die Schädlinge keine Resistenzen entwickeln, ist der wechselnde Einsatz von Wirkstoffen erforderlich.

Mehr Info unter www.agrios.it
 
 
 
 

Strenge Richtlinien im biologischen Anbau

Im Vinschgau arbeiten etwa 18% der Obstbauern nach den Richtlinien des biologisch-organischen oder biologisch-dynamischen Anbaus. Die Bio-Bauern befolgen die Vorgaben der Anbauverbände Bioland oder Demeter, die wesentlich strenger als die EU-Normen sind. So sind für den Pflanzenschutz nur Naturstoffe zugelassen, die einen geringeren Wirkungsgrad besitzen. Deshalb achten die Bio-Bauern umso mehr darauf, dass die Pflanzen robust sind, der Boden sehr fruchtbar ist und viele Nützlinge vorkommen.
 
 
 
 

Umfassende und unabhängige Kontrollen

Beim professionellen Anbau muss jede Pflanzenschutzmaßnahme im Betriebsheft des Bauernhofes erfasst werden. Dieses wird von einer unabhängigen zertifizierten Stelle kontrolliert. Um mit Pflanzenschutzmitteln arbeiten zu dürfen, benötigen die Bauern eine spezielle Ausbildung samt Befähigungsausweis. Für die Erneuerung dieser Befähigung besuchen die Bauern Weiterbildungskurse. Somit sind sie stets auf dem neuesten Wissensstand. Kontrolliert wird das Vinschger Obst regelmäßig durch die diverse Anbauverbände, Behörden, Verbraucherschutzorganisationen und Kunden.
 
 
 
 

Alternative Möglichkeiten statt Glyphosat

Im Obstbau spielt das vieldiskutierte Glyphosat eine untergeordnete Rolle. Das Unkrautmittel wird in den Obstwiesen, falls überhaupt, nur in Bodennähe am Baumstreifen ausgebracht. Mit den Früchten selbst kommt der Wirkstoff niemals in Kontakt. Statt auf Glyphosat setzen immer mehr Vinschger Bauern auf alternative Methoden: Sie bearbeiten das Unkraut mit speziellen Maschinen und verzichten freiwillig auf den Einsatz von Herbiziden. Allerdings: Aufgrund der Hang- und Steillagen einiger Obstwiesen ist die aufwändige mechanische Unkrautpflege nicht überall möglich.

Mehr Infos zum herbizidfreien Anbau!
 
 
 
 
 

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