Traditioneller Apfelstrudel mit hauchdünnem Ziehteig und Vinschger Äpfeln
Dieser Apfelstrudel ist ein Klassiker der Südtiroler Küche, zubereitet mit feinem, handgezogenem Teig und saftigen Äpfeln aus dem Vinschgau. Nathalie Trafoier vom Restaurant Kuppelrain in Kastelbell verleiht dem traditionellen Rezept eine besondere Raffinesse. Ein perfektes Dessert, das den Geschmack von Heimat und Tradition auf den Teller bringt.
128 Min.
mittel
Zutaten
Für 1 Backblech (28 x 30 cm)
Ziehteig 100 g Weizenmehl 20 g Sonnenblumenöl 1 Prise Salz 50 g lauwarmes Wasser
Brösel 25 g Butter 100 g gemahlene Biskuitreste oder Brotbrösel
Füllung etwa 500 g säuerliche Äpfel aus dem Vinschgau 50 g Walnüsse oder Pinienkerne 30 g Rosinen 20 g Rum etwas Zimt etwas Vanillemark 1 unbehandelte Bio-Zitrone, Schale und Saft 25 g Zucker
Fertigstellung etwa 100 g flüssige Butter Staubzucker
Ziehteig Weizenmehl, Sonnenblumenöl, Salz und Wasser in der Küchenmaschine mit dem Flachrührer etwa 5 Minuten miteinander verkneten, bis der Teig nicht mehr klebt. Den Teig zu einer Kugel formen und in eine Schüssel legen. Die Oberfläche mit Sonnenblumenöl einpinseln und mit Klarsichtfolie abdecken. Bei Zimmertemperatur etwa 1 Stunde ruhen lassen. Den Teig auf einem sauberen Küchentuch mit etwas Mehl ganz dünn ausrollen. Mit beiden Händen unter den Teig greifen und den Teig ganz dünn auseinanderziehen, sodass man fast durchsehen kann (Achtung: Vorsichtig ziehen, damit der Teig nicht reißt!).
Brösel Butter in einer Pfanne schmelzen, Biskuitbrösel darin goldbraun anrösten und auskühlen lassen (Wenn Brotbrösel verwendet werden, mit Zucker, Zimt und Zitrone abschmecken).
Füllung Die Äpfel waschen, schälen, halbieren, das Kernhaus entfernen und in ganz dünne Spalten schneiden. Die Apfelspalten in eine Schüssel geben. Die Walnüsse oder Pinienkerne grob hacken und zusammen mit Rosinen, Rum, Zimt, Vanille, Zitronenabrieb und -saft zu den Äpfeln geben. (Die Rosinen kann man eventuell auch schon über Nacht im Rum einweichen.) Je nach Geschmack Zucker und Brösel dazugeben. (Bei Brotbröseln braucht es etwas mehr Zucker als bei Biskuitbröseln.) Alles gut miteinander vermischen.
Fertigstellung Den Ziehteig mit der flüssigen Butter bepinseln und einen Teil der Brösel darauf streuen. Die Füllung auf etwas mehr als einem Drittel des Teiges verteilen, die äußeren Seiten des Teiges nach innen klappen, sodass die Füllung nicht hinausfallen kann, und den Strudel mit dem Küchentuch vorsichtig anheben und aufrollen. Die Enden eindrehen und unter den Strudel legen.
Den Strudel auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech geben und noch einmal mit flüssiger Butter bestreichen. Im Backofen 28 Minuten bei 175°C Umluft backen. Den Strudel herausnehmen, auskühlen lassen und mit Staubzucker bestreuen.
Rezept von Nathalie Trafoier
Kuppelrain
Die Patisserie ist weiblich und Nathalie Trafoier ist der Inbegriff davon. Als Tochter des Michelin-Sternekochs Jörg Trafoier und Sonya Egger ist Nathalie für die feinen Desserts und Patisserie-Köstlichkeiten im Restaurant Kuppelrain in Kastelbell im Vinschgau verantwortlich. Fleiß, Leidenschaft, Experimentierfreude und Hingabe verwandelt sie in Leckereien, die nicht nur eine Gaumenfreude, sondern auch eine Augenweide sind: Pralinen und Desserts aus Schokolade, Gebäck und Krapfen mit Füllungen aus Vinschger Früchten, Tartelettes, Löffeldesserts, Kleingebäck und vieles mehr, die süße Vielfalt kennt bei ihr keine Grenzen.
Die Geschichte des Apfels beginnt schon im Garten Eden. Und seitdem hat er auch nichts von seiner Anziehungskraft verloren. Dass er nicht nur zum Anbeißen aussieht und echt köstlich schmeckt, sondern auch noch unserem Körper gut tut, wissen unsere Vinschger Apfelbauern nicht erst seit dem Spruch „An apple a day keeps the doctor away!“. Deshalb geben sie täglich alles, um das Beste aus ihren Äpfeln herauszuholen.