04.02.2019
Stabswechsel in der VI.P
Im Verband der Vinschger Produzenten für Obst und Gemüse (VI.P) steht ein Direktorenwechsel an. Nach 43 Jahren in der Vinschger Obstwirtschaft tritt Josef Wielander mit Ende März 2019 in den Ruhestand, zu seinem Nachfolger wurde Martin Pinzger gewählt. „Die VI.P steht für Anpassungsfähigkeit und Fortschritt auf der einen Seite und Konstanz auf der anderen“, erläutert Thomas Oberhofer, Obmann der VI.P. Auch die Auswahl des neuen Direktors erfolgte aufgrund dieser Kriterien: „Der neue Direktor soll Bewährtes weiterführen und zugleich offen für Neues sein. Als Verband mit sieben Mitgliedsgenossenschaften und ca.1.700 Mitgliedsbauern muss die Führungsperson zudem die Eigenheiten des Genossenschaftswesens kennen und mit ihnen umzugehen wissen. Dazu gehört es beispielsweise, viele Köpfe überzeugen zu können. Ein Insider wie Martin Pinzger, der seit zwanzig Jahren Geschäftsführer der Obstgenossenschaft Mivor war und zudem selbst Obstbauer ist, bringt alle Voraussetzungen mit sich, um die VI.P in eine erfolgreiche Zukunft zu führen“, so Thomas Oberhofer.
Rückblick auf 43 erfolgreiche Jahre
Ein großer Dank geht an den bisherigen Direktor der VI.P, Josef Wielander, der sich jahrzehntelang aktiv für die Vinschger Obstwirtschaft einsetzte. „Meine Amtszeit war von großen Veränderungen geprägt. Zum einen war Überzeugungsarbeit zu leisten, über den eigenen Kirchturm hinweg die Kräfte zu bündeln, mit einer gemeinsamen Verkaufsstrategie aufzutreten und eine zentrale Vermarktung umzusetzen“, erläutert Josef Wielander in seinem Rückblick. Ein weiterer Schwerpunkt lag in der Nutzung der EU-Fördermittel für den Verband, um Investitionen zu ermöglichen und den Mut zum fortschrittlichen Handeln im Produktions- wie im Verarbeitungsprozess zu fördern. Zudem galt es, bei der Sortenerneuerung Schritt zu halten und den biologischen Anbau durch einige Pioniere im Vinschgau zu unterstützen. „Nach so langer Zeit verlasse ich den Direktorenposten natürlich mit einem lachenden und einem weinenden Auge und danke allen, die mich begleitet haben. Ich freue mich, dass wir mit Martin Pinzger einen würdigen, bodenständigen Mann mit Handschlagqualität als Nachfolger gewinnen konnten“, so Josef Wielander.
Herausforderungen der Vinschger Obstwirtschaft
Der designierte Direktor der VI.P Martin Pinzger sieht die zukünftigen Herausforderungen darin, die Zusammenarbeit der Vinschger Genossenschaften und darüber hinaus aufrechtzuerhalten. „Zudem ist unser Erfolg von einem marktgerechten Sortiment abhängig. Dementsprechend müssen wir bezüglich Sortenwahl und Anbauweise als auch Genussqualität die Erwartungen unserer Konsumenten erfüllen“, so Pinzger. Herausforderungen hierbei sind die Steuerung des klassischen Apfelsortiments, der Anbau und die Markteinführung neuer Apfel-Sorten und die Förderung der nachhaltigen Anbauweise. „In der Vermarktung wird die VI.P durch die steigende Konkurrenz und das strukturelle Überangebot bei Äpfeln noch stärker gefordert sein, Märkte und Kunden auf dem globalen Weltmarkt zu finden und diese exzellent zu betreuen“, erläutert Martin Pinzger. Eine professionelle Kundenbetreuung, eine klare Vermarktungsstrategie und Kommunikation der Marke Vinschgau/Val Venosta seien daher unabdinglich. Die ganzjährige Verfügbarkeit der Produkte aus integriertem bzw. biologischem Anbau sowie die Förderung der bereits verfügbaren saisonalen Produkte wie Blumenkohl, Kirschen, Beerenobst u.a. müssen als Serviceerweiterung gegenüber dem Kunden genutzt werden.
Die VI.P nimmt weiters eine Vorreiterrolle für technische Innovation, effiziente und schonende Verarbeitung und modernste Verpackungslösungen ein – eine Position, die weiterhin gestärkt werden soll.
„Die VI.P ist nicht nur einer der wichtigsten Arbeitgeber im Vinschgau, sie trägt auch Verantwortung für eine erfolgreiche Zukunft unserer 1.700 Produzentenfamilien. Diese Herausforderungen nehme ich engagiert und mit Freude an und freue mich auf die Zusammenarbeit mit allen Beteiligten“, so Martin Pinzger.