Bio überzeugt: VIP schließt mit positivem Ergebnis ab und blickt nach vorne

Wachsende Nachfrage, breiteres Sortiment und neue Sorten: Die Bio-Äpfel aus dem Vinschgau bestätigen sich als verlässliche Wahl für Handel und Konsument*innen.

 
Herr Eberhöfer, die Bio-Apfelsaison imVinschgau nähert sich dem Ende. Wie fällt Ihre Bilanz aus?
Gerhard Eberhöfer, Produktmanager BIO bei VIP:
Die Saison geht mit einem erfreulichen Ergebnis zu Ende. Die letzten Partien werden noch bis Mitte August aus unserer Bio-Abpackstätte in Kastelbell ausgeliefert. Obwohl wir im vergangenen Jahr mit extremen Wetterbedingungen zu kämpfen hatten, konnten wir die Belieferung durchgängig sicherstellen und gleichzeitig eine gute Produktqualität wahren. Besonders erfreulich war, dass wir unsere Verkäufe auf dem deutschen Markt sogar noch steigern konnten.

Was war der entscheidende Erfolgsfaktor?
Ganz klar: Kontinuität. Wir konnten unsere rund 45.000 Tonnen Bio-Äpfel konstant am Markt platzieren – vor allem in Deutschland, Skandinavien und im Vereinigten Königreich. Aber auch das Interesse in anderen europäischen Ländern, insbesondere in Italien, nimmt spürbar zu.
Ein großer Vorteil war unsere lückenlose Verfügbarkeit in den Sommermonaten, wenn viele andere Produzenten an ihre Grenzen stoßen. Dank unserer günstigen klimatischen Bedingungen im Apfelparadies Vinschgau können wir Krisen in Chancen verwandeln und unsere Anbautechniken, Sortenauswahl und Dienstleistungen für den Handel kontinuierlich weiterentwickeln.

Welche Rolle spielt die Sortenvielfalt dabei?
Eine sehr große. Wir investieren kontinuierlich in innovative Sorten wie SweeTango®, Ambrosia™, Kanzi® und Cosmic Crisp® sowie in resistente Bio-Sorten wie Bonita und Natyra®. Unsere neuen Pflanzungen kommen jetzt Schritt für Schritt in den Vollertrag. Das bedeutet: Jede Sorte bekommt ihr eigenes Zeitfenster für Ernte und Vermarktung – ohne Überschneidungen. Unser Leitsatz lautet: Der richtige Apfel zur richtigen Zeit.

Was erwartet uns in der kommenden Saison 2025/26?
Wir sind optimistisch. Die erwarteten Mengen an Tafeläpfeln werden in etwa auf dem Niveau dieses Jahres liegen. Gleichzeitig rechnen wir mit einem leichten Anstieg bei den für die Verarbeitung vorgesehenen Mengen. Unser Ziel bleibt es, unsere wichtigsten Märkte weiterhin zuverlässig und durchgängig zu beliefern.

Wie entwickelt sich aktuell der Bio-Apfelmarkt in Europa?
Wir sehen eine allmähliche Erholung, mit einem Nachfragewachstum zwischen 1 und 5 %. Einige Handelsketten in der EU erweitern ihr Bio-Sortiment, sowohl im Hinblick auf die Sortenvielfalt als auch in der Preispositionierung. Das heißt: Es gibt immer öfter Einsteiger- und Premiumangebote neben dem Standardsortiment. Gleichzeitig beobachten wir einen Rückgang der Importe aus der Südhalbkugel – ein Trend, der den europäischen Produzenten, und damit auch uns bei VIP, in die Karten spielt.

Die äußeren Bedingungen werden immer komplexer – wie gehen Sie damit um?
Die tägliche Arbeit ist definitiv herausfordernder geworden. Wir sehen zunehmende phytosanitäre Probleme, zum Beispiel durch die Blutlaus, gegen die wir ein gezieltes Forschungsprojekt gestartet haben.
Hinzu kommt: Wenn die Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht fehlen, leidet die Ausfärbung der Äpfel – ein wichtiges Qualitätsmerkmal.
Natürlich hängt nicht alles direkt mit dem Klima zusammen, aber die Auswirkungen des Klimawandels verstärken viele dieser Probleme. Umso beeindruckender ist es, dass unsere Produzentinnen und Produzenten weiterhin an den biologischen Weg glauben – und mit viel Leidenschaft ein Produkt erzeugen, das nicht nur gut schmeckt, sondern auch gesund ist und im Einklang mit der Natur steht.
 

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