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Der heiße Sommer wirkt sich auf die Verkaufssaison der Äpfel aus

Fokus auf die zweite Saisonhälfte

13.09.2022

Der heiße, trockene Sommer mit sehr hohen Temperaturen und so gut wie keinem Niederschlag hat den gesamten Agrarsektor beeinflusst und auch den Apfelsektor nicht verschont. Dies führte am Beginn der Verkaufssaison zu schwierigen Bedingungen.

„Schon kurz nach der Blüte und dem Fruchtansatz war uns klar, dass heuer die Produktionsmengen im Vinschgau niedriger ausfallen werden. Mittlerweile gehen wir von einem Rückgang von zirka 15% aus. Die Mengenschätzungen der Prognosfruit werden daher, wie bereits von der WAPA (World Apple and Pear Association) vorgesehen, schon bald nach unten korrigiert werden, zumindest für die Hauptanbaugebiete in Westeuropa“, erläutert Fabio Zanesco, Verkaufsleiter von VIP (Verband der Vinschger Produzenten für Obst und Gemüse).

Der Produktionsrückgang hängt natürlich von der Sorte und der Lage der Anbauflächen ab. „In den niedriger gelegenen Apfelanlagen des Vinschgaus hat die anhaltende Hitze die Mengen stärker beeinflusst. Die höher gelegenen Anlagen hatten mehr Glück. Dort war es weniger heiß und die Äpfel konnten besser wachsen“, erklärt Fabio Zanesco, „in Bezug auf die Sorten wird der Mengenrückgang bei den traditionellen Sorten stärker ausfallen und bei den Clubsorten weniger ausgeprägt sein. Der Ertragsrückgang wird nämlich mit der geplanten Zunahme der Produktionsflächen für Clubäpfel kompensiert.”

Die erwartete Apfel-Qualität ist gut, nun gilt die gesamte Aufmerksamkeit der Lagerung. Die hohen Temperaturen haben nämlich die Äpfel früher reifen lassen. „Die Herausforderung besteht darin, zu Beginn der Verkaufssaison die reifsten Äpfel zu verkaufen. Jene Äpfel, die länger in den Kühlzellen bleiben können, müssen wir unter idealen Bedingungen lagern. Da wir unsere Äpfel aufgrund der höher gelegenen Anbauflächen später als unsere Mitbewerber ernten, konzentrieren wir uns seit jeher auf den Verkauf in der zweiten Saisonhälfte. In diesem Jahr wird es noch wichtiger sein, in den Wintermonaten und vor allem im Frühjahr eine angemessene Qualität zu gewährleisten“, so der Verkaufsleiter.

Aus ästhetischer Sicht führte das Fehlen intensiver Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht im Juli und August, als die Temperaturen auch nachts nicht wie üblich sanken, zu einer weniger intensiven Färbung der Äpfel. Für September und Oktober werden kältere Nächte erwartet, die den Äpfeln eine schöne Farbe verleihen. „Bereits in den vergangenen Nächten ist die Temperatur unter 10 Grad gefallen. Hinsichtlich Farbe und Knackigkeit jener Äpfel, die wir in Kürze ernten, sind wir also positiv gestimmt “, erklärt Fabio Zanesco.
Bei den Bio-Äpfeln liegen die Fruchtgrößen wenige Millimeter unter dem Durchschnitt. „Auch dies ist auf die große Hitze zurückzuführen. Die Bäume haben in den Überlebensmodus gewechselt, weshalb die Äpfel langsamer gewachsen sind. Voraussichtlich wird die durchschnittliche Fruchtgröße bei 70-80 mm liegen”, erläutert Gerhard Eberhöfer, VIP-Verkaufsleiter für Bio-Produkte. Dies stellt jedoch kein Problem im Verkauf dar: Die Konsumenten von Bio-Produkten wissen, dass die Fruchtgröße nicht die Qualität beeinflusst. Die Verkaufssaison 2022 für Bio-Äpfel startete am 20. August mit der Sorte Gala Bio. Anschließend erfolgt der Verkauf von Red Delicious Bio und Pinova Bio. Die Sorte Golden Delicious Bio hingegen hebt sich von allen anderen Sorten ab, da sie 12 Monate im Jahr verfügbar ist.

Bei der Bio-Produktion rechnet man mit einem Mengenrückgang von 20% im Vergleich zu normalen Jahren. Damit ist der Rückgang im Vergleich zur integrierten Produktion nochmals um 5% höher. Dies ist darauf zurückzuführen, dass es im Bio-Anbau bei außergewöhnlichen klimatischen Bedingungen schwieriger ist, die Produktionsmengen zu halten.

Hinsichtlich der Qualität der Bio-Äpfel ist Gerhard Eberhöfer unbesorgt: „Unser Slogan „First Class Apple Partner“ bezieht sich nicht nur auf den exzellenten Service der VIP, sondern auch auf die Produktqualität. So vermarkten wir nur Bioland- oder Demeter-zertifizierte Produkte.“ Diese Zertifizierungen sind eine Garantie für die Kunden, insbesondere auf jenen Märkten, welche Extra-Plus-Standards bevorzugen.

In dieser Saison wird der Apfelmarkt voraussichtlich stark unter Druck stehen. So ist auch VIP, trotz qualitativ hochwertiger Produkte, mit einem gesättigten Markt und niedrigen Verkaufspreisen bei gleichzeitig stark steigenden Kosten konfrontiert. „Aufgrund der explodierenden Preise für Rohstoffe und Energie fallen für die Produzenten pro Kilo mindestens 10 Cent mehr an Kosten an. Die Verkaufspreise werden in nächster Zeit zwangsläufig steigen müssen. Es wird dabei nicht einfach sein, bei steigender Inflation und vorsichtigem Konsum, eine Lösung für dieses Problem zu finden“, so Fabio Zanesco.
 

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